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Ein neues Gesicht: Denis Gremelmayr.

Foto: APA/AP/Stevens
Melbourne - Andy Roddick, Masters-Cup-Sieger David Nalbandian, Daviscupsieger Ivan Ljubicic und Gaston Gaudio hatten am Mittwoch bei den Australian Open in Melbourne keine Mühe, die dritte Runde zu erreichen. Das Quartett, das in der Setzliste auf den Plätzen 2, 4, 7 und 8 zu finden ist, setzte sich jeweils in drei Sätzen durch. Für US-Open-Halbfinalist und Melzer-Bezwinger Robby Ginepri (USA-13) kam hingegen überraschend das Aus, er musste sich dem Deutschen Denis Gremelmayr in fünf Sets geschlagen geben.

Gremelmayr überraschend stark

Der 24-jährige Grand-Slam-Debütant Gremelmayr, der über die Qualifikation in seinen ersten Major-Hauptbewerb gekommen war, konnte gegen Ginepri sogar einen 0:2-Satzrückstand in einen 2:6,5:7,6:4,6:3,6:3-Sieg verwandeln. Nach 3:03 Stunden ließ sich der Deutsche, im Ranking nur auf Platz 177, vom Publikum feiern. Ginepri hingegen tauchte unter, und "schwänzte" auch die Pressekonferenz.

Gremelmayr strotzte hingegen vor Selbstvertrauen und glaubt nun an den baldigen Vorstoß in die Top 100. Er sieht sich auch noch als Nachwuchshoffnung. "Nur weil Boris mit 17 Wimbledon gewonnen hat, heißt es mit 24: Du bist zu alt", meinte er. Sein nächster Gegner hat ebenfalls ein Fünfsatz-Match in den Beinen und auch er hat schon einen Gesetzten auf dem Gewissen: Marcos Baghdatis aus Zypern, der Sensations-Achtelfinalist des Vorjahres, rang den Tschechen Radek Stepanek 6:4,6:3,3:6,0:6,7:5 nieder.

Harter Tag für Johansson

Gleich 3:40 Stunden stand Thomas Johansson gegen Xavier Malisse auf dem Court, ehe er einen Fünfsatz-Sieg in der Tasche hatte. Der als Nummer 10 gesetzte Schwede hatte 2002 überraschend die Australian Open für sich entschieden. Das Match war ein sehr emotionales, weil beide Spieler von sehr enthusiastischen Fans aus Schweden bzw. Belgien angefeuert wurden.

Favoriten souverän

Die Favoriten ließen keinen Zweifel an ihren Ambitionen. Titelverteidigerin Serena Williams (USA), die früheren Siegerinnen Justine Henin-Hardenne (BEL) und Lindsay Davenport (USA), sowie die Vorjahrs-Halbfinalistinnen Maria Scharapowa (RUS) und Andy Roddick (USA) erreichten ohne Satzverlust die dritte Runde.

Scharapowa mit ein wneig Mühe

Eine Blase am linken Fuß machte Scharapowa aber einige Mühe, ihre Gegnerin Ashley Harkleroad (USA) fand im zweiten Satz sogar drei Satzbälle vor, ehe sich die Russin 6:1,7:5 durchsetzte. "Ich habe im ersten Satz wirklich gut gespielt und dann kam plötzlich diese Blase", ärgerte sich Scharapowa, von deren Schulterverletzung im Vorfeld der Open nichts zu bemerken war.

Scharapowa blieb damit ebenso auf Kurs wie Serena Williams. Sollten beide auch die dritte Hürde meistern, käme es im Achtelfinale zum Schlager. Serena war nach 49 Minuten mit Camille Pin (6:3,6:1) schon wieder fertig. Nach der sportlichen Warnung in Richtung Konkurrenz folgte die verbale: "Jeder ist eine Bedrohung, aber mir ist es wirklich ernst und ich bin hier um auch eine Bedrohung zu sein."

Serena Williams zeigte sich übrigens (wie auch viele Kolleginnen wie Lindsay Davenport) vom tollen Comeback von Martina Hingis beeindruckt. "Ich habe hie und da ein paar Punkte gesehen. Sie hat wirklich gut gespielt. Ich finde das aufregend. Jeder kann seine Träume haben und sie träumt von etwas Großem." Davenport hat keinen Zweifel, dass Hingis gegen die Power-Spielerinnen der Gegenwart ein Rezept finden wird. "Sie hat auch früher immer einen Weg gefunden." Davenport selbst strebt ihren ersten Grand-Slam-Titel seit sechs Jahren an. Sie hatte gegen Karolina Sprem (CRO) beim 7:6,6:3 einige Mühe, nach dem gewonnenen ersten Satz steigerte sich die 29-Jährige aber.(APA/Reuters/dpa)