"Die jüngsten Enthüllungen machen einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss notwendiger denn je", betonte Lunacek. Neben den derzeitigen Justizermittlungen gehe es nämlich auch "um die politische Verantwortung für die Missstände unter der damaligen Außenministerin (Benita) Ferrero-Waldner".
Auch Rosenkranz forderte eine Klärung der politischen Verantwortung in der Visa-Affäre und "restlose Aufklärung". Die "Beschwichtigungsversuche" müssten eingestellt werden. Außenministerin Ursula Plassnik (V) solle vernünftig sein und sich auch in ihrem eigenen Interesse nicht "an der Vertuschung" beteiligen. Der Verdacht der Korruption sei schwer wiegend und bedrohe die Sicherheit Österreichs.
Schlechtes Licht auf Ferrero-Waldner
Dass die Generalkonsulin Aufklärung habe leisten wollen und gegen ihren Willen nach Wien zurückbeordert worden sei, werfe "ein denkbar schlechtes Licht auf Ferrero-Waldner". Rosenkranz verwies auch auf Fälle von "Begünstigung des Schleppergeschäfts" innerhalb Österreichs. So hätten die Bezirkshauptleute von Horn und Lilienfeld (Niederösterreich) als Entlastungszeugen der Angeklagten in einem Prozess wegen Menschenhandels zugeben, dass sie in voller Kenntnis der Umstände Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungen an Prostituierte ausgegeben hätten.