Frankfurt/Main - Der größte Süßwasserfisch der Welt, der Mekong-Riesenwels, ist Naturschützern zufolge vom Aussterben bedroht. Wie die Umweltstiftung WWF mitteilte, hat sich die Zahl der bis zu drei Meter langen und 300 Kilogramm schweren Flussriesen in den vergangenen Jahren alarmierend reduziert. Während 1995 noch 60 Exemplare gefangen wurden, waren es im vergangenen Jahr nur noch vier.

Fischer versuchen teuren Fisch zu fangen

Mekong-Riesenwelse sind ausgesprochen friedlich und ernähren sich von Algen. Der Fluss Mekong dient mehr als 70 Millionen Menschen als wichtigste Proteinquelle. Die Riesenwelse wandern jedes Jahr einmal den Mekong hinauf, um in einem See 2500 Kilometer weiter im Süden Chinas zu laichen. Im Bereich von Stromschnellen zwischen Laos und Thailand spannen Fischer lange Nylonnetze auf, die wochenlang für die Riesenwelse eine kaum zu überwindende Barriere bilden. In Thailand gilt der zahnlose Mekong-Riesenwels als Luxusessen Liebhaber zahlen bis zu 2000 US-Dollar für ein einziges Exemplar.

Bedrohte Fische

Weitere stark bedrohte Flussriesen sind nach Auskunft des WWF die Riesenbarbe und der Stechrochen im asiatischen Mekong sowie der Stör im chinesischen Jangtse oder der Pirarucu im südamerikanischen Amazonas. Die Fische litten vor allem unter dem Klimawandel, der zunehmende Eindeichung und Kanalisierung von Flüssen, dem Bau von Staudämmen sowie der Einleitung von Schadstoffen aus Städten, Industrie und Landwirtschaft.

Um diesen Bedrohungen entgegenzuwirken, fordert der WWF die Ausweitung von Schutzgebieten, die Einhaltung von Fangverboten und eine Festlegung von Fangquoten unter Einbeziehung der betroffenen Bevölkerung.(APA)