"Meistens Mozart" läuft im ORF rund um den 27. Jänner.

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Auf das Naheliegende wurde schlichtweg vergessen: Der große Mozart-Vierteiler scheint im Fernsehprogramm nicht auf und wurde erst gar nicht in Auftrag gegeben: Zu groß war wohl die Versuchung, sich mittels viel beschworenem "anderen Zugang" dem Genie anzunähern, als dass man auf das herkömmliche Genre Fiction zurückgegriffen hätte. Zum Ausgleich schmücken sich die deutschsprachigen Fernsehsender mit allerlei kuriosen Beiträgen und begehen so am 27. Jänner die Feier von Mozarts 250. Geburtstag.

DER STANDARD listet für seine Leser die verdienst-, aber auch fantasievollsten Mozart-Programme aus dem üppigen Angebot auf:

  • Volkstümliches mit Mozart: Carmen Nebel lädt schon am 21. Jänner im ORF zum Musical-Potpourri.

  • Leicht bekömmliche Anekdoten erzählt der Musikwissenschafter Peter Wehle am 23. Jänner in "Willkommen Österreich". Das Magazin steht noch die ganze Woche unter Mozart-Einfluss: Senta Berger kommt am 26. Jänner, tags darauf diskutieren Experten über "Wunderkinder".

  • Am Vorabend des Geburtstags feiert Sandra Maischberger "Die Mozartshow" in der ARD. Unkonventionell, wie sich anhand der Gästeliste vermuten lässt: Mit dabei ist unter anderem Küchenchef Johann Lafer.

    • Den absoluten Overkill schafft am 27. Jänner TW 1. Der Sport- und Tourismuskanal des ORF zeigt "24 hours Mozart", einen 24-stündigen TV-Marathon mit Liveübertragungen und Dokus. Übertriebene Ehrerbietung? Keineswegs, rund 25 Fernsehstationen in aller Welt tun ebendies.

  • Jede Altersstufe, jeder Lebensabschnitt wird genauestens dokumentiert. Eine Auswahl: "Der Junge mit der Perücke (TW 1), "Mozart in Wien" (TW 1), oder der Spielfilm "Mozart - Ich hätte München Ehre gemacht" (BR, 1.2.).

  • Musikwissenschaftliche Aspekte erörtert Herbert Eisenschenk in der zweiteiligen Doku "Wolfgang wer?" (ORF 2, 21.20).

  • Den geheimnisvollen Wirkungen von Mozarts Musik auf den menschlichen Organismus spürt der Film "Testing Mozart" nach (TW 1, 21.20 Uhr).

  • In der Quizshow "Amadeus, Amadeus" rätseln Kinder und Promis gemeinsam auf Ki.Ka. Davor und danach läuft das Leben Mozarts als lehrreiche Zeichentrickserie "Little Mozart".

  • "Mozart im Film": Filmmuseumsdirektor Alexander Horwath zeigt auf 3sat den Komponisten als Leinwandhelden.

  • Der Festtag gibt aber auch ausgiebig Gelegenheit, Musik zu schauen: Die Wiener Sängerknaben singen im Stephansdom (ORF 2), Riccardo Muti dirigiert das Festkonzert aus Salzburg, zu sehen auf TW 1. ORF 2 überträgt nur den zweiten Teil. Arte überträgt das Galakonzert der Berliner Staatsoper Unter den Linden.

  • "Happy Birthday Amadeus" singt Angelika Kirchschlager um 20 Uhr: Zu Mozarts Geburtsstunde führt sie durch das Geburtshaus in die Salzburger Getreidegasse.

  • Den Lichtblick in der beinahe unüberschaubaren Masse liefert der ORF: Am 27. Jänner schreibt Bart Simpson einen Aufsatz über Mozart. (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 19.12.2005)