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Marsch auf das UN-Hauptquartier in Abidjan

Foto: Reuters/Luc Gnago
New York/Abidjan - Der UNO-Sicherheitsrat hat die gewaltsamen Proteste gegen die Vereinten Nationen in Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) verurteilt. Zudem drohte das Gremium jedem, der den UNO-Friedensprozess blockiere, mit Sanktionen, wie es in einer am Donnerstag in New York veröffentlichten Erklärung hieß. Darin wurden alle Bewohner der Elfenbeinküste aufgefordert, von feindseligen Aktionen abzusehen. Die Gewalt und die "hasserfüllten Botschaften" in den Medien, besonders gegen die Vereinten Nationen, müssten ein Ende haben, hieß es in der Erklärung, die der tansanische UN-Botschafter Augustine Mahiga verlas.

Nach tagelangen Randalen von Anhängern des ivorischen Präsidenten Laurent Gbagbo rief einer ihrer Anführer zu einem Ende der Proteste auf. Der Chef der "Jungen Patrioten", Charles Blé Goudé, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Randalierer sollten die Blockaden wieder aufheben und die Straßen verlassen. Am Abend räumten die "Jungen Patrioten" daraufhin die ersten Straßensperren.

"Großer Sieg"

Die Gbagbo-Anhänger hatten gegen die Weigerung einer internationalen Arbeitsgruppe protestiert, das Mandat des von Gbagbo dominierten Parlaments zu verlängern. Am Mittwochabend hatte der als Vermittler fungierende Vorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Nigerias Präsident Olusegun Obasanjo, erklärt, die internationale Arbeitsgruppe sei nicht befugt, die Nationalversammlung aufzulösen. Obasanjos Urteil sei ein "großer Sieg", erklärte Blé Goudé.

Die Demonstranten fordern den Abzug der 7000 UNO-Blauhelme sowie der 4000 französischen Soldaten aus dem westafrikanischen Land, die sie als "Besatzungstruppen" sehen. Die ehemalige französische Kolonie Elfenbeinküste ist seit einem Putsch gegen Gbagbo im September 2002 in den von der Regierung gehaltenen Süden und den von den Rebellen kontrollierten Norden geteilt. 4000 französische Militärangehörige und 7000 UNO-Soldaten bewachen eine Pufferzone, um eine Neuauflage des Konflikts zu verhindern. (APA)