Salzburg - In der Affäre um das im Heimatmuseum von Saalbach-Hinterglemm ohne jede weitere Kommentierung seit einigen Tagen ausgestellte Porträt Adolf Hitlers setzen die Verantwortlichen auf Entspannung. Nach vehementer Kritik von Grünen und Sozialdemokraten sowie nach zahlreichen Medienberichten, hat sich Museumsleiterin Maria Mitterer nun doch entschlossen, das idealisierende Bild abzuhängen.

Das Gemälde des Malers Fritz Reichel soll von Experten des Kunsthistorischen Museums in Wien im Kontext der nationalsozialistischen Malerei begutachtet werden. Bis vor kurzem hatte es in Saalbach noch geheißen, das Bild werde nicht abgehängt, historische Erläuterungen dazu seien nicht notwendig. Statt dessen verhängte man eine Mediensperre und verbot das Porträt des NS-Diktators zu fotografieren.

Ob das Bild später - etwa mit der Expertise der Wiener Kunstsachverständigen als Begleittext - wieder im Heimathaus des bekannten Wintersportortes ausgestellt werden wird, bleibt vorerst offen. Museumschefin Mitterer will sich diesbezüglich noch nicht festlegen. (neu, DER STANDARD Printausgabe 19.1.2006)