Linz - Für den Linzer Vizebürgermeister Erich Watzl (ÖVP) sind die jüngst ausgebrochenen Diskussionen um den Ausbau des Linzer Ars Electronica Centers (AEC) nichts als "politisches Geplänkel" und ein Resultat "einer politisch sauren Gurkenzeit vor Weihnachten".

Es werde sich - so Watzl anlässlich einer Pressekonferenz zur AEC-Bilanz 2005 - am Zeitplan und am Bau selbst nichts ändern. "Im Kulturhauptstadt-Jahr 2009 wird das erweiterte AEC einer der Speerspitzen in Linz sein", ist der Vizebürgermeister überzeugt.

"Schönheitsfehler"

Nachdem noch im September des Vorjahrs Einigkeit über die 25,5 Millionen teuere Erweiterung geherrscht hatte, liegen einander jetzt Stadt und Land in den Haaren.

Grund ist eine jüngst beschlossene Novelle in der Bauordnung, wonach im 30-jährigen Hochwasserschutzgebiet künftig ein generelles Bauverbot gilt. Betroffen wäre davon auch der unmittelbar an der Donau liegende AEC-Neubau. Watzl räumte diesbezüglich ein, dass in der Projektvorbereitung auch "kleine Schönheitsfehler" passiert seien. "Die Gespräche mit Wasserrechtsexperten hätten vielleicht noch intensiver sein können", so Watzl.

Im kommenden Jahr rechnet man einerseits mit allen behördlichen Genehmigungen, andererseits soll bereits im März eine Jury den Sieger des Architektenwettbewerbs küren. Der Spatenstich soll mit Beginn 2007 erfolgen.

2005 konnte das AEC erneut einen Besucherzuwachs verbuchen. Insgesamt 72.010 wagten im vergangenen Jahr einen spannenden Ausflug in die Cyberwelt. Für das heurige Jahr seien - so AEC-Geschäftsführer Gerfried Stocker - bereits eine Vielzahl an Projekten in Arbeit. Sein erstes international viel beachtetes Projekt im heurigen Jahr hat das AEC bereits mit Bravour absolviert. Der Teilbereich "Futurelab" visualisierte für das Neujahrskonzert der Kölner Philharmonie Gustav Mahlers Zweite (Auferstehungs-)Symphonie. (mro, DER STANDARD Printausgabe 19.1.2005)