Berlin - Das parlamentarische Kontrollgremium (PKG) des deutschen Bundestags hat am Mittwoch stundenlang zwei BND-Mitarbeiter (Bundesnachrichtendienst) befragt, die während des Irak-Kriegs in Bagdad Informationen für die Bundesregierung gesammelt haben. Nach Ansicht aller Gremiumsmitglieder versicherten beide Agenten glaubhaft, in keiner Weise an der Bombardierung eines Restaurants im Stadtteil Mansur am 7. April 2003 mitgewirkt zu haben. Dies berichtete der PKG-Vorsitzende Norbert Röttgen (CDU) am Abend.

Die beiden Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes berichteten laut Röttgen zudem, dass sie zu keinem Zeitpunkt direkt Kontakt zu Vertretern der USA bis zum Eintreffen der Streitkräfte in Bagdad gehabt hätten.

Klare Weisungslage

Der Mitteilung zufolge berichteten weitere Mitarbeiter des BND dem Gremium, "dass es eine klare und eindeutige Auftrags- und Weisungslage gab, keine Unterstützung für operative Kampfhandlungen zu leisten". Die Bundesregierung habe mitgeteilt, dass die Auftrags- und Weisungslage auch eingehalten worden sei, berichtete der CDU-Politiker. Das Kontrollgremium wolle dies nun mit Hilfe von Akten und falls erforderlich mit einem Sachverständigen überprüfen, sagte Röttgen.

In dem Restaurant in Bagdad wurden zur Zeit des Angriffes der damalige Machthaber Saddam Hussein und seine Söhne vermutet. Später stellte sich heraus, dass dies nicht der Fall war. (APA/AP)