Isobel Campbell & Mark Lanegan

Foto: edel
Albumcover: V2 Records (rough trade)
Albumcover: Inkubator (Soulfood Music)
Isobel Campbell & Mark Lanegan: "Ballad Of The Broken Seas" ( V2/Edel )

An und für sich kann sich diese Kombination gar nicht ausgehen, aber irgendwie klappt es dann doch. Die von den an dieser Stelle regelmäßig und gern gelobten schottischen Sanftmut-Poppern Belle & Sebastian bekannte Multiinstrumentalistin, Kleinmädchen-Hauchstimme und heutige Solokünstlerin Isobel Campbell stellt gemeinsam mit dem US-Dunkelmann Mark Lanegan (Mark Lanegan Band, Screaming Trees, Queens Of The Stone Age) das alte Erfolgskonzept von Lee Hazlewood und Nancy Sinatra nach. Wobei Campbell verantwortlich für die Musik und die schattseitigen Texte zeichnet und Lanegan die Rolle der blonden Gesangstussi zufällt. Die Songtitel sprechen Bände: It's Hard To Kill A Good Thing, Revolver, The False Husband. Besonders hervorzuheben seien hier vor allem die letztgenannte Streicherballade, eine Sparversion des Hazlewood/Sinatra-Klassikers Some Velvet Morning, und eine Interpretation des Hank Williams-Haderns Ramblin' Man. Nett, aber nicht wahnsinnig zwingend.

The Soundtrack of our Lives: "A Present From The Past" (Warner/Import)

Das fantastische schwedische Rocksextett um den imposant mit Gesichtshaar, Halvar-Nase und Demis Roussos-Wampe bestückten Ebbot Lundberg, früher Vorstand der legendären Wüteriche Union Carbide Productions veröffentlicht zum Drüberstreuen vor dem Erscheinen von Origin, Vol. 2 , der Fortsetzung ihres jüngsten Meisterwerks, jetzt auf Doppel-CD 32 Raritäten, Single-B-Seiten und diversen "Ausschuss", der es bisher nicht auf die CDs der Band geschafft hat. Mit diesen Abfallprodukten könnte ein Großteil der heute ungleich mehr abgefeierten Bands des skandinavischen Rockwunders allerdings mindestens drei als genialisch verklärte Debütalben bestreiten. Die richtig harten elektrischen Kracher sind zwar auf A Present From The Past dünn gestreut. Das mild-psychedelische und auf akustischer Gitarre beruhende Songwriting (wenn es dann einmal heftiger wird, siehe auch: die Rolling Stones in ihrer Let It Bleed-Phase ) begeistert dennoch: "Retired Teenage Angst!" (schach/DER STANDARD, Printausgabe, 20.1.2006)