Elektronische Fußfessel: Zwei "Freigänger" testen überwachte Freiheit
"Feldversuch" startet in Oberösterreich - Hausarrests als Haftersatz soll auf Wien und Graz ausgedehnt werden
Redaktion
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Feldversuch: "Elektronische Fußfesselträger"
Wien - In Oberösterreich begann am Donnerstag der
Feldversuch zum Einsatz der elektronischen Fußfessel bei zwei bedingt
entlassenen Männern. Als erste "Anwender" ausgewählt wurden zwei Männer der
Justizanstalt Garsten, die am Vormittag in die elektronisch
überwachte Freiheit entlassen wurden. Beide waren schon bisher
Freigänger und haben einen Arbeitsplatz. Ihre Freizeit dürfen sie ab
jetzt nicht mehr im Gefängnis, sondern zu Hause verbringen.
"Fußfessel-Projekt"
Die beiden ersten "Fußfesselträger" sind Ende 30 bzw. Anfang 50
Jahre alt, wohnen in Oberösterreich und wurden wegen Eigentums- und Unterhaltsdelikten zu rund
drei Jahren Haft verurteilt. Die elektronische Überwachung soll
sicher stellen, dass sie sich während der vorgeschriebenen Zeiten am
Arbeitsplatz bzw. zu Hause aufhalten. Andere Auflagen für die Männer
betreffen etwa Bewährungshilfe oder Therapien.
Das Fußfessel-Projekt läuft bis Ende Mai in Oberösterreich, danach
ist die Ausdehnung auf Wien und Graz geplant. Ende September 2007
folgt eine Evaluierungsphase. Wie es danach weiter geht, ist offen.
Im Justizministerium kann man sich auch eine Ausdehnung auf den
regulären Strafvollzug vorstellen - also die Einführung eines
elektronisch überwachten Hausarrests als Haftersatz. Dafür wäre
allerdings eine Gesetzesänderung nötig. (APA)
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