Linz - Die Fischer GmbH will Hannes Androsch nicht mehr als Aufsichtsratspräsidenten des Flugzeugteile-Produzenten FACC. Sollte er es doch bleiben, droht Fischer mit einer Klage. Das berichteten die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) in ihrer Donnerstag-Ausgabe. Fischer ist so wie die Salinen AG jeweils 47,5 Prozent-Eigentümer von FACC. In der Salinen AG sind die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und Androsch gleich starke Partner.

Ausgangspunkt des Konfliktes sind die Turbulenzen um die nächste Ausbaustufe von FACC, die in Reichersberg in Oberösterreich angesiedelt wird, obwohl sich Androsch für Fohnsdorf in der Steiermark stark gemacht hatte. Zwar sei nach der Entscheidung über den weiteren Standort im Oktober nach außen hin wieder Einigkeit demonstriert worden, die Vertreter der Fischer GmbH dürften aber Androsch nicht verziehen haben. Hinter den Kulissen gäre es weiter, berichteten die OÖN.

Sitzung Ende Jänner

Ende Jänner sei eine Aufsichtsratssitzung anberaumt, bei der es auch um die Bestellung des neuen Aufsichtsratsvorsitzenden gehe. Hannes Androsch hatte nach dem Streit um Reichersberg und einem kurzfristigen Rücktritt erklärt, diesen Posten auch in Zukunft bekleiden zu wollen. "Wenn Hannes Androsch wieder zum Vorsitzenden des Kontrollgremiums gewählt wird, werden wir eine Klage wegen Verletzung des Syndikatsvertrages einreichen", wird Paul Fischer von Fischer GmbH in der Zeitung zitiert.

Laut dem Skihersteller sei in diesem Vertrag eindeutig festgelegt, dass Androsch nach zwei Jahren als Vorsitzender des Aufsichtsrates seinen Sessel wieder räume. Die Vertreter der Skidynastie rechneten damit, dass es zu einer solchen Klage kommen werde, denn man gehe davon aus, dass die Betriebsräte der FACC für Androsch stimmen werden.

Salomonische Lösung gesucht

Von Seiten der Salinen AG wolle laut dem Bericht niemand weiteres Öl ins Feuer gießen und übe sich in Zurückhaltung. Eine salomonische Lösung könnte sein, dass Androsch "nur" noch stellvertretender Aufsichtsratschef werde und sein bisheriger Stellvertreter Florian Keiper-Knorr in die Spitzenposition aufrücke. (APA)