Abgesehen vom kälteerprobten Sibirien, wo bis zu minus 60 Grad gemessen wurden, sanken die Temperaturen mittlerweile auch in der Hauptstadt Moskau auf minus 30 Grad. Für die Nacht zum Freitag wurden stellenweise minus 37 Grad prognostiziert. Innerhalb der vergangenen drei Tage sind mehr als 30 Menschen erfroren, damit ist die Gesamtzahl der Kältetoten seit Winterbeginn rapide auf knapp 140 hochgeschnellt.
Insgesamt hat die sibirische Kaltfront das Treiben in der Stadt stillgelegt. Autos springen vielfach nicht mehr an, selbst die Börse stellte ihren Aktienhandel am Dienstag ein, weil sie vom Strommonopolisten "RAO EES" auf eine Liste von Unternehmen gesetzt wurde, die im Notfall nicht mit Strom versorgt werden. Den Betriebsleitungen größerer Fabriken wurde geraten, die Produktion für einige Tage überhaupt einzustellen.
Die in letzter Zeit viel gescholtene "RAO EES" sieht in ihrem Krisenplan vor, die ganze Produktion zum Heizen aufzuwenden. So waren die Stromnetze in ganz Russland überlastet, wie seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht mehr.