Bagdad - Bei der irakischen Parlamentswahl am 15. Dezember ist es nach Einschätzung der internationalen Prüferkommission zu Fälschungen gekommen. Das Gesamtergebnis der Abstimmung stehe durch die Manipulationen aber nicht in Frage, heißt es in dem am Donnerstag vorgelegten Bericht der Internationalen Mission für die Irak-Wahl. Die Experten beklagten "Schwächen bei der Organisation der Wahl". So hätten in einigen Wahllokalen Stimmzettel gefehlt, und es habe "Probleme" bei der Erfassung der Wahlberechtigten gegeben.

Die Kommission beklagte, dass sie aus Mangel an Personal und Ausstattung nicht allen Berichten über Wahlmanipulationen nachgehen konnte. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass weitere Unregelmäßigkeiten unbeachtet geblieben sind, und es ist unmöglich, unter den gegenwärtigen Umständen das exakte Ausmaß zu ermitteln." Die Experten wiesen darauf hin, dass auch nach Verkündung des Endergebnisses laut Wahlrecht Anfechtungen und Einsprüche gegen das Ergebnis möglich sind.

Die internationalen Experten waren von der unabhängigen irakischen Wahlkommission mit der Überprüfung von Betrugsvorwürfen beauftragt worden. (APA)