Der aufwendigste Neubau Ost-Berlins nach dem Krieg entstand an der Stelle des 1950 von der DDR gesprengten Berliner Stadtschlosses. Nach dem Willen des damaligen Parteichefs Erich Honecker sollte das neue Bauwerk die Einheit von Volk, Partei und Staat symbolisieren. Der Palast wurde ein populärer Treffpunkt für Show, Theater, Bälle und Konzerte. Restaurants, Cafes und Bars boten eine für die DDR untypische Angebots-Vielfalt. Wegen der 10.000 Kugelleuchten hieß das Honecker-Bauwerk im Volksmund auch "Erichs Lampenladen".
Asbest-Verseuchung
Im Jahr der deutschen Wiedervereinigung wurde der Palast der Republik wegen Asbest-Verseuchung gesperrt, später mit einem Millionen-Aufwand von dem Gift gereinigt und komplett entkernt. Im vergangenen Jahr zog zeitweilig eine bunte Kunstszene in den Bau. 2002 votierte der Bundestag für einen Wiederaufbau des Stadtschlosses, 2003 für den Abriss des DDR-Palasts. Anlass der neuerlichen Abstimmung am Donnerstag war ein Antrag der Linkspartei- Fraktion, die Abriss-Planungen zu stoppen. Die Grünen plädierten für ein Moratorium, bis die Zukunft des Areals geklärt ist.