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Rettungskräfte durchsuchen am Freitagmorgen das zerstörte Flugzeug.

Foto: APA/EPA/SANDOR H. SZABO

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Rettungshelfer müssen sich den Weg durch das unwegsame Waldstück freischlagen

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Budapest - Der Absturz einer slowakischen Militärmaschine im Nordosten Ungarns hat Donnerstag Abend 44 Menschen das Leben gekostet. Ein Mann überlebte den Angaben zufolge den Crash. Er schwebt aber in akuter Lebensgefahr. Bisher konnten 18 Opfer geborgen werden, bestätigt der Sprecher des Ungarischen Katastrophenschutzes, Tibor Dobson.

Schwer begehbares Waldstück

Die Rettungsarbeiten werden intensiv fortgesetzt, berichtete das Ungarische Fernsehen (MTV) Freitag früh. Die Bergung der Opfer gestalte sich überaus schwierig. Die Helfer müssen sich durch ein schwer begehbares dichtes Waldstück schlagen, die Flugzeugtrümmer und Opfer sind in einem Umkreis von nahezu 1800 Quadratmetern verstreut. Die Trümmer der abgestürzten Maschine standen nach Mitternacht noch immer in Flammen, berichtete ein MTI-Korrespondent vom Unfallort.

Hubschrauber konnten nicht landen

Außer 300 Rettungshelfer waren auch Holzfäller im Einsatz. Sie versuchten, Wege zu den Trümmern zu schlagen. Der Unfallort war nur mit Geländewagen zu erreichen, Hubschrauber konnten nicht landen. Sowohl die ungarische als auch die slowakische Regierung richteten Krisenstäbe ein. Die Absturzstelle sei hermetisch von Polizei und Armee abgeriegelt worden.

Black-Box noch nicht entdeckt

Über die mögliche Ursache der Flugkatastrophe wurden bisher keine Informationen gegeben. Die Black Box konnte bisher nicht gefunden werden. Die Trümmer des abgestürzten Flugzeuges vom Typ An-24 sollen in die Slowakei transportiert werden und dort untersucht werden.

Kosovo-Schutztruppe KFOR

Bei den Absturzopfern handelte es vorwiegend um Soldaten der Kosovo-Schutztruppe KFOR und Angehörige des Hilfsdienstes für die Kosovo-Mission sowie acht Crew-Mitglieder. Einziger Überlebender ist ein 33-jähriger KFOR-Soldat, der mit lebensgefährlichen Verbrennungen, Kopf- und Lungenverletzungen in Kosice behandelt werde.

Überlebender verständigte Ehefrau nach Chrash

Der Überlebende soll kurz nach dem Crash seine Ehefrau per Handy angerufen haben. Er habe ihr das Unglück mitgeteilt und sie gebeten, die slowakische Luftwaffe und die Polizei verständigen sollte. Dieser Anruf sei kurz nach 19.30 Uhr eingetroffen, sagte Michaela Farkasova gegenüber der slowakischen Agentur TASR. Mehr habe ihr Mann ihr nicht mitgeteilt, da er "gerade zu sich gekommen sei". Die Absturzstelle habe er noch als waldiges Gebiet geschildert. Dann sei die Telefonverbindung unterbrochen worden.

Feuer an Bord

Die aus der Kosovo-Hauptstadt kommende Maschine stürzte um 19.30 Uhr rund 20 Kilometer vor dem Zielflughafen in der slowakischen Stadt Kosice (Kaschau) nahe Telkibanya ab, nachdem sie gegen den 700 Meter hohen Berg Borso prallte.

Möglicherweise hat es bereits zuvor Feuer an Bord der Antonow 24 gegeben. Der slowakische Verteidigungsminister Juraj Liska erklärte, bei der Antonow habe es sich um eine "ältere" Maschine gehandelt, die aber "regelmäßig kontrolliert und für flugtauglich befunden" wurde.(APA/AP/Reuters/MTI)