Bern - In mehreren Schweizer Städten haben am Samstag Globalisierungskritiker mit Kundgebungen, Straßentheatern und Vorträgen gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) protestiert. Der Aktionstag verlief bis zum späten Nachmittag friedlich.

Im vergangenen Jahr hatten Globalisierungskritiker in Bern spontan kleinere Straßenaktionen durchgeführt, nachdem der Gemeinderat einen Demonstrationszug verboten hatte. An diese Protestform knüpften sie am Samstag an.

Demonstrationen gab es lediglich in Reconvilier im Berner Jura, in St. Gallen und in Lugano. In Reconvilier nahmen rund 300 Personen an einer Kundgebung gegen die Schließung der Gießerei von Swissmetal teil. Am Beispiel Reconvilier zeigten sich "die Konsequenzen der neoliberalen Politik", hielten die Veranstalter fest.

In St. Gallen zogen rund 200 Personen unter dem Motto "Ja zum Leben - Nein zum WEF" durch die Straßen. Die WEF-Vertreter seien mitschuldig, dass täglich 100.000 Menschen verhungerten, obwohl genug Nahrungsmittel für alle produziert werden könnten, hieß es auf Flugblättern.

Nicht ganz überall blieb es friedlich: WEF-Gegner beschossen in Zürich in der Nacht auf Samstag den Wohnsitz eines Unternehmensberaters und Verwaltungsrates des Technologiekonzerns Ascom mit einem Sprengkörper. Laut Stadtpolizei Zürich brachten sie Sprayereien an und zerbrachen eine Scheibe. (APA/sda)