New York - Die so genannte Vertebroplastie, bei der Wirbelkörper zur Stabilisierung mit Zement aufgefüllt werden, erhöht offenbar das das Risiko eines Bruchs der benachbarten Wirbel. Nach einer Vertebroplastie liegt die Wahrscheinlichkeit für die Fraktur eines angrenzenden Wirbelkörpers fast fünf Mal höher als für den Bruch eines entfernteren Wirbels.

Zudem kam es in einer Studie der amerikanischen Mayo Clinic zu diesen Frakturen durchschnittlich 55 Tage nach dem Eingriff. Brüche in entfernteren Wirbeln traten dagegen erst nach 127 Tagen auf.

Zusammenhang

Angewandt wird die Vertebroplastie etwa bei Osteoporose oder Tumorbefall der Wirbelsäule, um die Schmerzen der Patienten zu verringern. "Wir fanden, dass es eine Beziehung gibt zwischen Vertebroplastie und der Entwicklung neuer Frakturen", so der Forscher Andrew Trout im "American Journal of Neuroradiology".

Ursache?

Dies sei aber kein Beweis dafür, dass das Verfahren selbst grundsätzlich die Ursache für das erhöhte Frakturrisiko der Nachbarwirbel sei. So könne das Phänomen auch von der Art des Zements abhängen oder von den beim Einfüllen des Zements ausgelösten biomechanischen Prozessen. Möglich sei auch, dass das Versteifen eines Teils der Wirbelsäule die Belastung der übrigen Teile erhöhe.

Der Mediziner betont aber, dass der Nutzen des Verfahrens das Risiko aufwiegt. Patienten sollten jedoch vor einer Vertebroplastie auf die Gefahr hingewiesen werden. Die Studie beruht auf den Daten von 432 Patienten, die sich einer Vertebroplastie unterzogen hatten. In der Zeit danach kam es bei 86 Patienten zu insgesamt 186 Frakturen, 77 davon in Wirbelkörpern, die an die zementbehandelten Wirbel grenzten. (APA/AP)