Wana - In Pakistan haben am Freitag erneut tausende Menschen
gegen den US-Angriff auf ein Dorf vor einer Woche demonstriert.
Zweitausend Menschen zogen durch die Stadt Wana in der Region
Süd-Wasiristan und riefen "Tod den USA", "Allah ist groß" und "Hört
auf, unschuldige Moslems zu töten". Bei dem US-Luftangriff auf ein
Dorf nordwestlich von Wana waren am vergangenen Freitag auch 18
Zivilisten, darunter Frauen und Kinder, ums Leben gekommen. Der
CIA-Angriff mit einer unbemannten Drohne soll Al-Kaida-Vize Ayman
al-Zawahiri gegolten haben. Nach Angaben des pakistanischen
Geheimdiensts wurden ein Schwiegersohn Zawahiris und ein Bombenbauer
des Terror-Netzwerks getötet.
"Versagen unserer Regierung"
"Die US-Aktion zeigt das Versagen unserer Regierung", sagte ein
Bewohner von Wana. "Sie hat Atombomben und Kampfflieger, kann
aber ausländische Truppen nicht davon abhalten, in unser Territorium
einzudringen." In der Stadt Multan protestierten Rechtsanwälte gegen
den US-Angriff, der die Unabhängigkeit Pakistans bedrohe. Bei einer
Kundgebung wurde dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf eine
zu US-freundliche Politik vorgeworfen. Der US-Angriff hat zu einer
Protestnote der pakistanischen Regierung an die USA geführt.
Washington entschuldigte sich bislang nicht.
Islamistische Gruppen haben angekündigt, so lange zu
demonstrieren, bis die Regierung in Islamabad alle US-Soldaten des
Landes verweist. Die US-Armee engagiert sich unter anderem bei der
Erdbebenhilfe nach der Katastrophe vom Oktober.