Seit vierzig Jahren ist in die kaiserliche Familie kein Sohn mehr geboren worden. Die an chronischen Depressionen leidende Kronprinzessin Masako (41) stand unter enormem Druck, einen männlichen Thronerben zu gebären. Aiko ist Einzelkind. Der jüngere Bruder von Kronprinz Naruhito, Prinz Akishino, ist Vater zweier Mädchen. Nach Umfrageergebnissen hätte die große Mehrheit der japanischen Bevölkerung nichts gegen eine Frau auf dem 2600-jährigen Chrysanthementhron.
Insgesamt gab es acht Frauen auf dem japanischen Thron, die letzte von ihnen im 18. Jahrhundert. Sie wurden alle als Übergangsherrscherinnen betrachtet. Keine von ihnen gab die Krone an ein eigenes Kind weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Niederlage Japans vollzogen sich unter der US-amerikanischen Besatzung die "Entgöttlichung" des Herrscherhauses und die Abschaffung des shintoistischen Staatskults. Der Kaiser ist das Symbol des Staates und der Einheit des Volkes und verfügt über keine politischen Machtbefugnisse.