Graz - In der steirischen Landeshauptstadt Graz hat es
innerhalb eines Monats drei Drogentote gegeben, so die Exekutive am
Freitag gegenüber der APA. Am Dienstag war eine 16 Jahre alte
Schülerin an einer Überdosis der Ersatzdroge Substitol gestorben.
Bereits am 21. Dezember 2005 hatte war einem 25-jährigen Grazer eine
Überdosis Heroin zum Verhängnis geworden. Am 30. Dezember hatte sich
ein Grazer (19) eine morphinhältige Substanz verabreicht, was er
nicht überlebte. Zusammen mit zwei Toten in der Ober- und
Südsteiermark Ende 2005 ergibt das fünf an Suchtgift Verstorbene.
Ermittlungen
Dass es vor Weihnachten und Silvester 2005 noch zwei Drogentote in
Graz gegeben hatte, wurde erst am Freitagnachmittag bekannt. Die
Polizei hatte bisher die Öffentlichkeit nicht informiert, um die
Ermittlungen weiter führen zu können und mögliche Verbindungsleute
nicht aufzuschrecken. Der 25-Jährige war in seiner Wohnung in
Graz-Eggenberg gefunden worden, der Jüngere in seiner Bleibe im
Bezirk Gries.
Das 16 Jahre alte Mädchen, das am Dienstag starb, war selbst nicht
abhängig. Dafür ihr 21-jähriger Freund, der an einem
Drogenersatzprogramm teilnimmt. Um die Wirkung der Ersatzdroge zu
testen, besorgte sie sich zu Beginn der Woche das Medikament, so
Alois Eberhard, Leiter des LKA Steiermark.
Gemeinsam mit ihrem Freund bereitete sie sich die Kapseln zu. Als
der 21-Jährige nach seinem Drogenrausch wieder aufwachte, lag die
Grazerin leblos neben ihm. Er versuchte vergeblich, sie
wachzurütteln. Ein Arzt stellte den Tod der 16-Jährigen fest. Dies
ist bereits der dritte Todesfall durch eine Überdosis Substitol in
der Steiermark. Ihr Freund wurde in die Nervenklinik Sigmund Freud
eingeliefert. (APA)