St. Pölten - Ende Jänner starten an der Kremser Eisenbahnbrücke die Vorbereitungsarbeiten zur Sanierung, nachdem am 17. Dezember 2005 ein Schiffsverband die Baukonstruktion durch eine Kollision stark beschädigt hatte. Die notwendigen Baumaßnahmen sollen bis 30. Juni abgeschlossen sein. In der ersten Phase werden die Brücktragewerke abgebaut, danach folgen die eigentlichen Arbeiten an den kaputten Brückenpfeilern, berichtete ÖBB-NÖ-Sprecher Johann Rankl in einer Aussendung am Freitag.

Vor dem so genannten Ausschwimmen der Brückenelemente muss auch eine an der Brücke angebrachte Kabelleitung entfernt werden. Über diese Leitung wird jedoch das elektronische Stellwerk (ESTW) in Furt-Palt von Krems aus gesteuert. Da ab diesem Zeitpunkt eine Steuerung von Krems aus nicht mehr möglich ist, halten die Züge aus St. Pölten bereits im Bahnhof Statzendorf.

Schienenersatzverkehr

Ab 28. Jänner ändert sich im Zuge der Arbeiten auch der Fahrplan der Bundesbahnen. Für die Strecken Bahnhof Krems und Bahnhof Statzendorf sowie für den Weg Krems und St. Pölten richten die ÖBB bis einschließlich 30. Juni, dem geplanten Bauende, einen Schienenersatzverkehr ein.

Das Frachtschiff "Ybbs" war mit rund 3.500 Tonnen Eisenerz und Sonnenblumenkernen beladen gewesen, als es am Samstag, dem 17. Dezember, um 5.00 Uhr früh zu der Kollision kam. Der stromaufwärts fahrende Schubverband rammte den Pfeiler mit der linken Seite. Der Kapitän erlitt einen Kreislaufkollaps und wurde ins Krankenhaus Krems eingeliefert, sonst wurde niemand vom Bordpersonal verletzt. Das Schiff, das am Bug beschädigt worden war, fuhr nach dem Unfall nach Linz weiter. (APA)