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Haleigh Poutre im Alter von elf Jahren

Foto: AP/Ho
Washington - Eine elfjährige Amerikanerin im Koma, deren künstliche Ernährung und Beatmung eingestellt werden sollte, wird zumindest vorerst weiter am Leben gehalten. Zur Überraschung der Ärzte hat sich der Zustand der fast zu Tode geprügelten Haleigh Poutre etwas verbessert, wie US-Medien am Freitag berichteten. Das Mädchen begann selbstständig zu atmen, als man das Beatmungsgerät abgeschaltet hatte - einen Tag, nachdem das höchste Gericht des US- Bundesstaates Massachusetts erlaubt hatte, das Kind sterben zu lassen.

Das staatliche Sozialamt als Vormund will dem Mädchen nun eine neue Chance geben. Den Medienberichten zufolge schließen Ärzte nicht mehr aus, dass Haleigh zumindest begrenzt aus ihrem vegetativen Zustand "erwacht", auch wenn die Aussicht, dass sie eines Tages schlucken oder gar kommunizieren kann, als sehr gering eingestuft werden.

Stammhirn stark geschädigt

Die Elfjährige war im September vergangenen Jahres mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus in Boston gebracht worden. Seitdem liegt sie im Koma. Ärzte hielten es für ausgeschlossen, dass sie jemals wieder aufwacht, weil ihr Stammhirn stark geschädigt ist. Das Sozialamt beantragte daher bei Gericht, die lebenserhaltenden Apparaturen abschalten lassen zu dürfen.

Dagegen wehrte sich ausgerechnet jener Mann, der im Verdacht steht, dem Kind mit einem Baseballschläger die Hirnverletzung zugefügt zu haben: Haleighs "Ersatzvater" Jason Strickland, Ehemann der Adoptivmutter des Kindes. Er ist wegen schwerer Körperverletzung angeklagt. Stirbt Haleigh, wird daraus eine Mordanklage.

Sozialamt entschied

Am vergangenen Dienstag hatte das höchste Gericht des Staates Strickland das Recht abgesprochen, über Leben oder Tod des Mädchens zu entscheiden und legte Haleighs Schicksal in die Hände des Sozialamts. Die Behörde ordnete daraufhin vorsichtshalber eine weitere ärztliche Untersuchung des Kindes an. Dabei wurde festgestellt, dass Haleigh in der Lage ist, ohne Hilfe von Apparaturen zu atmen. (APA/dpa)