Auf Initiative der Organisation für die
Pressefreiheit "Reporter ohne Grenzen" ("Reporter sans Frontieres",
RSF) hat am Freitag in der Pariser Moschee eine Unterstützungsaktion
zugunsten der im Irak entführten US-amerikanischen Journalistin Jill
Carroll stattgefunden. RSF-Generalsekretär Robert Menard rief "alle
arabischen Medien" dazu auf, sich für die Freilassung Carrolls
auszusprechen. Die Organisation richtete einen Aufruf in diesem Sinn
auch an "alle Moslems in der Welt".
Veranstaltung in Paris
An der Veranstaltung zugunsten der 28-jährigen Journalistin, die
sich seit dem 7. Jänner in Geiselhaft befindet, beteiligten sich auch
der Rektor der Pariser Moschee und Präsident des französischen
Moslem-Rates, Dalil Boubeakeur, sowie der Großmufti der Moschee,
Djelloul Bouzidi. Anwesend waren auch mehrere ehemalige Geiseln,
darunter die "Liberation"-Journalistin Florence Aubenas, die im
Vorjahr 157 Tage lang im Irak in Geiselhaft war.
Entlassung weiblicher Häftlinge gefordert
Laut einem Bericht des Fernsehsenders Al-Jazeera vom Donnerstag
haben die Entführer Carrolls gedroht, die Geisel zu töten, wenn nicht
alle weiblichen Häftlinge im Irak innerhalb von 72 Stunden
freigelassen würden. Jill Carroll ist die siebte Medienvertreterin,
die im Irak entführt wurde. Sie arbeitet für mehrere italienische,
amerikanische und jordanische Medien. Bisher wurden fünf entführte
Journalisten getötet. Es handelt sich um vier Iraker und den
italienischen "Diario"-Berichterstatter Enzo Baldoni. (APA)