Als Drahtzieher der Ermordung eines bekannten
Journalisten im November 2000 hat ein Gericht in Mosambik einen
Portugiesen zu fast 30 Jahren Haft verurteilt. Anibal dos Santos muss
die Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis absitzen. Er wurde
außerdem zur Zahlung von umgerechnet 483.000 Euro an die Familie des
Opfers verurteilt.
Der Journalist und frühere Herausgeber der Tageszeitung "Metical"
Carlos Cardoso recherchierte im größten Bankenskandal des Landes, bei
dem der staatlichen Banco Comercial de Mocambique 1996 insgesamt 14
Millionen Dollar gestohlen wurden.
Haftstrafen
Dabei beschuldigte Cardoso mehrere Prominente, darunter einen
früheren Generalstaatsanwalt, einen Exminister und den Sohn eines
Expräsidenten. Dos Santos war einer von sechs Angeklagten, die wegen
des Mordes schuldig gesprochen wurden. Alle erhielten Haftstrafen von
mehr als 20 Jahren. Dos Santos war bereits 2003 wegen des Mordes
verurteilt worden. Das Oberste Gericht hatte den Schuldspruch aber
aufgehoben, weil er in Abwesenheit des Angeklagten fiel. Dos Santos
ist zwei Mal aus Hochsicherheitsgefängnissen geflüchtet. Richter Dima
Marroa verurteilte ihn zu 29 Jahren, elf Monaten und 25 Tagen Haft.
Zum Prozessende beteuerte Dos Santos vor Journalisten seine Unschuld. (APA/AP)