Auch in den USA zogen die Preise kräftig an. Öl der US-Sorte WTI zur Lieferung im Februar wurde um 56 Cent höher bei 67,39 Dollar je Fass gehandelt. Der bisherige Preisrekord bei dieser Sorte wurde Anfang September verzeichnet mit gut 71 Dollar je Fass im Gefolge des Hurrikans Katrina.
"Hypernervös"
"Die Märkte sind hypernervös", sagte Ehsam Ul Haq vom Wien-Büro des international tätigen Ölhändlers PVM dem STANDARD. Dazu trage zu einem großen Teil die anhaltend kritische Situation im Iran bei. Fast die Hälfte der vom Iran exportierten Menge von gut zwei Mio. Fass am Tag geht nach Europa, der Rest nach Asien. Die Opec, allen voran das Hauptförderland Saudi Arabien, könnten höchstens einen Teil davon durch erhöhte Produktion ausgleichen. "Alles in allem beträgt die Förderreserve der Opec derzeit nicht mehr als 1,73 Millionen Barrel", sagte Ul Haq.
Neben den Unruhen in Nigeria und dem Kälteschock in Nordeuropa, der bei der Ölförderung den Einsatz entsprechend teurer Eisbrecher erfordert, gibt es auch Engpässe bei US-Raffinerien. Einige davon stehen wartungsbedingt wahrscheinlich noch bis März diesen Jahres still.
Rundruf für Autofahrer
Für die Autofahrer in Österreich gibt es über das Wochenende noch eine Schonfrist, ergab ein Rundruf des STANDARD. Nach der jüngsten Verteuerungsrunde am Mittwoch stehe unmittelbar keine weitere Erhöhung an, hieß es bei den Mineralölfirmen. Dies könnte sich aber rasch ändern, sollte der Preistrend die nächsten Tage anhalten.