Bild nicht mehr verfügbar.

Surabischwili war im vergangenen Oktober von Saakaschwili entlassen worden - Anhänger protestierten damals für die ehemalige Außenministerin.

Foto: Reuters/David Mdzinarishvili
Wien - Die frühere georgische Außenministerin Salome Surabischwili ist entschlossen, den Staatspräsidenten und Führer der "Rosenrevolution" vom November 2003, Michail Saakaschwili, politisch herauszufordern. Sie werde nach ihrer Rückkehr nach Tiflis in dieser Woche mit der Gründung einer Partei beginnen, sagte Surabischwili am Rande der Osteuropa-Konferenz des IWM (Institut für die Wissenschaften vom Menschen) in Wien am Wochenende im Gespräch mit dem STANDARD. "Ich bin die Nummer zwei in den Umfragen."

Surabischwili ging hart mit den "Rosenrevolutionären" ins Gericht: "Die Georgier sind sehr enttäuscht. Sie haben das Gefühl, dass die Macht, die sie durch die Revolution errungen hatten, nun einfach von den Männern des neuen Regimes usurpiert wurde." Auf dem Land gebe es praktisch keinerlei wirtschaftliche Aktivität mehr. Surabischwili war im vergangenen Oktober von Saakaschwili entlassen worden, nachdem sie sich mit ihrem Vorgehen gegen die Korruption im diplomatischen Dienst zu viele Gegner gemacht hatte.

Die in Frankreich geborene Diplomatin aus einer georgischen Dissidentenfamilie kündigte an, sie wolle zunächst für das Amt des Bürgermeisters von Tiflis bei den Kommunalwahlen im Juni kandidieren. (mab, DER STANDARD, Printausgabe 23.1.2006)