Nahost-Konflikt
Palästinenser wollen Hamas-Sender schließen
Generalstaatsanwalt: Al-Aksa-TV hat keine Genehmigung
Gaza - Die palästinensische Justiz hat die Schließung
des ersten eigenen Fernsehsenders der radikalen Hamas
beschlossen. Der vor wenigen Tagen gestartete Fernsehsender Al Aksa
habe weder eine Genehmigung vorgelegt noch eine solche beantragt,
sagte Generalstaatsanwalt Ahmed Maghi am Sonntag zur Begründung. Das
palästinensische Innenministerium bestätigte die Entscheidung, die
drei Tage vor der Parlamentswahl gefällt wurde. Es sei an der
Palästinenserpolizei, die Schließung durchzusetzen. Ein Sprecher von
Al-Aksa-TV erklärte, er sei nicht über den Beschluss informiert. Der Sender hatte am 9. Jänner die Testphase für sein Programm
gestartet. Zwölf Stunden täglich strahlte er Informationen über die
Kandidaten der Hamas, Sendungen über die "Märtyrer" der Bewegung wie
die 2004 von Israel getöteten Hamas-Führer Scheich Ahmed Yassin und
Abdelaziz Rantissi sowie patriotische Gesänge und Koranverse aus. Die
Hamas nimmt erstmals an der palästinensischen Parlamentswahl teil.
Sie hat gute Chancen auf einen zweiten Platz. (APA)