Warnung vor Insolvenz
Die Regierung von Silvio Berlusconi warnte vor der Insolvenz des Unternehmens, sollte die Belegschaft auf ihrem Arbeitskampf beharren. "Die Gewerkschaften zerstören Alitalia, die progressiv in die Insolvenz schlittert. Je mehr bei Alitalia gestreikt wird, desto mehr verliert die Fluggesellschaft Marktanteile und Kunden", warnte der italienische Arbeitsminister Roberto Maroni in einem Radiointerview am Dienstag. Jeder Streiktag kostet der Airline laut Schätzungen 20 Mio. Euro.
Maroni betonte, die Regierung könne nicht eingreifen, um Alitalia zu retten, da die die europäischen Wettbewerbsregeln nicht erlauben. "Mit all dem Geld, das Alitalia in den letzten 20 Jahren erhalten hat, hätte sie zu Europas stärkster Fluggesellschaft aufrücken können", meinte der Minister.
Kritik von Berlusconi
Auch Regierungschef Silvio Berlusconi sparte nicht mit Kritik an der Alitalia-Belegschaft. "Diese Streikwelle schadet der Firma zutiefst. Die Linke, die die Gewerkschaften kontrolliert, sorgt dafür, dass es krisengeschüttelten Unternehmen noch schlechter geht", kommentierte Berlusconi. Er kritisierte, dass der Streik die Rechte der italienischen Passagiere verletze.
Berlusconi hielt dem in einem Radiointerview entgegen, dass ein Konkurs der Alitalia angesichts des weit verbreiteten Stolzes auf ein nationales Flaggschiff nicht einfach hinzunehmen wäre. In seinem Urteil stünde Alitalia bereits viel besser da, falls sich ihre Mitarbeiter ähnlich diszipliniert wie die Kollegen bei der Air France verhielten.
Berlusconi betonte, dass die Privatisierung der noch staatlichen Alitalia nicht die richtige Lösung für die Rettung der Gesellschaft sei. "Die Privatisierung wurde das Problem der wilden Streiks nicht lösen", betonte Berlusconi am Dienstag. "Alitalia hat kürzlich mit einer Kapitalaufstockung internationale Finanzspritzen erhalten. Der Sanierungsplan sollte durchgeführt werden", so der Premierminister.
Protest gegen Kostensenkungen