"Autoritäres Gehabe"
International
Spannungen in der Weltbank
Präsident Wolfowitz proklamiert Anti- Korruptions-Kurs - Vorwurf des "autoritären Gehabes"
London - Gut sechs Monate nach seinem Amtsantritt ist
Weltbank-Präsident Paul Wolfowitz nach Informationen der "Financial
Times" mit heftigen internen Spannungen konfrontiert. Er gehe gegen
Probleme wie Schmiergeldzahlungen, Vertragsfälschungen und
betrügerische Auftragsvergabe vor, sagte Wolfowitz der Zeitung. Er werde sich bei seinem Anti-Korruptions-Kampf
"nicht einschüchtern lassen".
Die Spannunen eskalierten der "Financial Times" zufolge, nachdem
Wolfowitz seine Vertraute Suzanne Rich Folsom an die Spitze der
Anti-Korruptions-Arbeitseinheit setzte, die seit ihrer Gründung vor
fünf Jahren von der Direktion unabhängig war. Daraufhin wurde ihm
intern autoritäres Gehabe vorgeworfen. Der frühere
US-Vize-Verteidigungsminister Wolfowitz war mit nachhaltiger
Unterstützung von US-Präsident George W. Bush an die Spitze der
Weltbank berufen worden. Auch Rich Folsom hat enge Verbindungen zu
Bushs Republikanischer Partei. (APA/AFP)