Rom - Die italienische Fluggesellschaft Alitalia steht vor weiteren Tagen wilder Streiks, durch die alleine am Montag bis zu 250 Flüge abgesagt werden könnten. Die Gewerkschaften wollen damit gegen Kostensenkungen protestieren, die Firmenchef Giancarlo Cimoli bei der Verluste einfliegenden Gesellschaft durchsetzen will. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Proteste zu zahlreichen Stornierungen geführt.

800 Flüge pro Tag

"Für Montag werden zahlreiche Verzögerungen und bis zu 250 Streichungen erwartet", teilte Alitalia am Sonntagabend mit. Normalerweise führt Alitalia etwa 800 Flüge pro Tag durch. Vor allem beim Bodenpersonal ist die Verärgerung groß. Dort werden aus Protest gegen eine geplante Ausgliederung in ein neues Unternehmen die Flugzeug-Inspektionen blockiert - ohne Inspektionen dürfen die Maschinen aber nicht starten.

Die Aktionen bedeuten zusätzlichen Druck für Cimoli, der die Alitalia mit einem Arbeitsplatzabbau und einer Kapitalerhöhung von rund einer Milliarde Euro vor der Pleite gerettet hat. Die größte italienische Fluggesellschaft gehört zu etwa 50 Prozent dem Staat.

Beginn von Diskussionen

Die Führer verschiedener Gewerkschaften haben am Sonntag zwar auf die Ausrufung eines formellen Streiks verzichtet, nachdem die Regierung einem Treffen für Mittwoch zugestimmt hat. Allerdings sollen ungeregelte Aktionen bis dahin fortgesetzt werden. "Das Treffen mit der Regierung (...) bedeutet nicht die Lösung der Probleme, sondern ist nur der Beginn von Diskussionen", hieß es am Sonntag. (APA/Reuters)