Bis zu einem Meter hohe Eisschollen auf Main-Donau-Kanal
Nach einer erneut eiskalten Nacht ist am Dienstag die Schifffahrt auf dem Main-Donau-Kanal eingestellt worden. Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Nürnberg können nur noch Schiffe, die sich noch auf dem Kanal befinden, die Wasserstraße Richtung Norden verlassen. In den Schleusen türmten sich die zusammen geschobenen Eisschollen mittlerweile bis zu einem Meter hoch. Auf Grund des anhaltenden Dauerfrosts werde die Eisdecke in den nächsten Tagen weiter anwachsen, hieß es am Dienstag.
Minus 30 Grad in Polen
In Polen ließen sich bei Temperaturen bis zu minus 30 Grad seit dem Wochenende mehr als tausend Menschen wegen Erfrierungen in Krankenhäusern behandeln. In Krakauer Parkanlagen wurden Kohlebecken aufgestellt, damit sich Obdachlose aufwärmen können. Auch die Stettiner Werft, die ihre Belegschaft zum größten Teil in Urlaub schickte, ließ für die wenigen verbliebenen Arbeiter Kohlebecken aufstellen. In Masuren brach für etwa tausend Haushalte die Gasheizung zusammen. In einer Kaserne und in Schulen wurden Decken und warmes Essen für die Frierenden bereit gehalten. An vielen Schulen fiel der Unterricht aus. Das Erziehungsministerium appellierte an die Eltern, ihre Kinder im Haus zu behalten.
Ungarn und Bulgarien
In Ungarn erfror ein 73 Jahre alter Mann in Tiszafüred - 160 Kilometer östlich der Hauptstadt Budapest. Aber auch im Westen Europas, in Joinville- le-Pont südöstlich von Paris, lag ein Obdachloser tot in einem Autowrack. Er war vermutlich der Kälte zum Opfer gefallen.
In Bulgarien hatten bei Temperaturen um minus 20 Grad etwa 35 Orte keinen Strom. In 18 von insgesamt 28 Verwaltungsregionen schlossen unbeheizte Schulen. Der Flughafen in der zweitgrößten Stadt Plowdiw und der Donauhafen Russe stellten den Betrieb ein.
Akropolis im Schnee
Eisige Temperaturen bis zu minus 13 Grad und Sturm sorgten in Griechenland für Probleme. Inlandsflüge wurden gestrichen, die Fährverbindungen auf der Ägäis eingestellt, vielerorts fiel der Strom aus. Nahe der Insel Limnos geriet ein Frachter mit 17-köpfiger Besatzung in Seenot. In Mittelgriechenland nahe Larissa blieben hunderte Autofahrer auf der vereisten Fahrbahn der Nationalstraße Athen-Thessaloniki stecken.
Viele Todesopfer in Russland