Bild nicht mehr verfügbar.

Die Mitarbeiter der Fluglinie protestieren seit Donnerstag gegen die Sanierungspläne des Managements unter der Leitung von Alitalia-Chef Giancarlo Cimoli.

Foto: APA/AP/Bruno
Rom - Ein "wilder Streik" der Alitalia-Mitarbeiter hat am Montag zum fünften Mal in Folge die italienische Fluggesellschaft lahm gelegt. Die Alitalia-Mitarbeiter widersetzten sich am Flughafen Fiumicino in Rom am Montag einem Beschluss ihrer Gewerkschaften, den Streik zunächst bis Mittwoch zu unterbrechen. Nach Informationen des italienischen Flughafen-Informationsdienstes wurden bereits 181 Flüge annulliert, insgesamt könnten bis heute Abend rund 250 Flugverbindungen ausfallen.

Die Gewerkschaften hatten am Sonntag die Unterbrechung des Streiks bis Mittwoch beschlossen. Dann sollen sich Gewerkschaftsführer mit Regierungsvertretern treffen. Die Mitarbeiter der Fluglinie protestieren seit Donnerstag gegen die Sanierungspläne des Managements unter der Leitung von Alitalia-Chef Giancarlo Cimoli. Auf Kritik bei den Gewerkschaften stößt insbesondere der geplante Abbau von rund 3.700 Arbeitsplätzen.

Warnung vor der Pleite

Arbeitsminister Roberto Maroni warnte vor der Pleite der angeschlagenen Airline. "Wenn Alitalia nicht die Kraft hat, wettbewerbsfähig zu bleiben, bleibt nur noch die Insolvenz", sagte Maroni am Montag. Dafür trügen die Gewerkschaften die "volle Verantwortung". "Streiks seien gerechtfertigt, nicht aber wilde Protestaktionen, die jeglicher Streikregelung widersprechen", warnte Maroni.

Industrieminister Claudio Scajola drängte auf die Privatisierung der noch staatlichen Airline. "Die einzige Lösung, um Alitalia eine Zukunft zu sichern, ist die Privatisierung. Mit diesem Thema soll sich die Regierung beschäftigen, die nach den Parlamentswahlen im April gebildet wird", meinte Scajola.

Wegen der Protestwelle verzeichnete der Aktienkurs der Airline an der Mailänder Börse einen starken Rückgang. Die Papiere fielen am Vormittag um fünf Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag. (APA)