Athen - Forscher haben das Geheimnis um eine Seuche im antiken Athen gelüftet, die von 430 bis 426 vor unserer Zeitrechung rund ein Drittel der damaligen Bevölkerung das Leben gekostet hatte. Die Menschen seien an Typhus gestorben, berichtete die Athener Zeitung "Ta Nea" am Montag. Das hätten griechische Ärzte und Archäologen bei einer zufälligen Ausgrabung während der Erweiterung des Athener U-Bahnnetzes entdeckt.

Bisher hatten sich Wissenschafter über den Grund für die Seuche gestritten, die auch einer der bekanntesten Historiker der Antike, Thukydides, erwähnt hatte. In der Folge hatte Athen seine damalige Vorherrschaft über die antike Welt verloren.

Dem Zeitungsbericht zufolge waren bei U-Bahn-Bauarbeiten in der Nähe des antiken Athener Friedhofs "Kerameikos" unterhalb der Akropolis Massengräber gefunden worden. Diese seien aber ungewöhnlich für die damalige Zeit gewesen. Die große Zahl der Toten habe die Athener gezwungen, die "Bestattungsregeln zu vergessen" und die Toten in Massengräbern zu beerdigen, sagten Archäologen der Zeitung. In einem Massengrab wurden die sterblichen Überreste von 150 Menschen entdeckt. Nach mehrmonatigen DNA-Analysen stand Typhus als Todesursache fest. (APA/dpa)