Preßburg - Das Konsortium TwoOne um den börsenotierten Flughafen Wien, das in der ersten Runde des Privatisierungsverfahrens für die slowakischen Flughäfen Bratislava (Preßburg) und Kosice als Bestbieter gewertet wurde, hat gegen die Bedingungen der überraschend eingezogenen weiteren Bieterrunde Protest eingelegt. TwoOne verlangt, dass die Bieter nicht nur den Preis, sondern alle Bestandteile ihrer ursprünglichen Angebote ändern dürfen.

Zudem soll die bisherige Bewertungsmethode auch in der neuen Bieterrunde gelten, fordert der Leiter des Konsortiums TwoOne, Michael Fazekas, laut einem Bericht der slowakischen Nachrichtenagentur SITA. Die Bieter - TwoOne und das spanische Konsortium Abertis - sollten mindestens zwei Wochen Zeit erhalten, um ihre Angebote zu überdenken, sagte Fazekas.

Weitere Bieterrunde

Die regierenden Koalitionsparteien in Bratislava hatten in der vergangenen Woche beschlossen, eine weitere Bieterrunde durchzuführen, an der nur das Konsortium TwoOne - mit dem Flughafen Wien, der Raiffeisen Zentralbank (RZB) und der slowakischen Finanzgruppe Penta - und die spanische Abertis-Gruppe teilnehmen. Einziges Bewertungskriterium soll nun der angebotene Preis sein - während er bisher bei der Bewertung nur ein Gewicht von 35 Prozent hatte.

Gegen Spielregeländerung

Das österreichische Konsortium lehnt diese Änderung ab, weil sie gegen die bisherige Logik der Privatisierungsziele und gegen die Regeln des Auswahlverfahrens verstoße. Kurz vor dem Abschluss würden die wichtigsten Spielregeln geändert, so die Kritik.

Das slowakische Parlament soll morgen, Dienstag, seine am Freitag der Vorwoche begonnene Sondersitzung zum Thema Flughafen-Privatisierung fortsetzen. Die Sondersitzung findet auf Antrag der Oppositionspartei Smer statt, die einen Stopp der Privatisierungen fordert. (APA)