Rom - Das italienische Parlament hat am Dienstag ein Gesetz gebilligt, das den Bürgern die Verteidigung ihres Eigentums oder Lebens auch mit Waffen erlaubt. Die Opposition kritisierte das von der rechtsgerichteten Lega Nord initiierte Gesetz, weil es zu mehr Gewalt führen könne. "Von diesem Tag an haben die Kriminellen mehr zu fürchten, und die ehrlichen Menschen - die Opfer der Aggression - werden weniger Probleme haben", erklärte dagegen Justizminister Roberto Castelli von der Lega Nord laut der Nachrichtenagentur ANSA.

Das Gesetz erlaubt den Einsatz legal registrierter Waffen oder "anderer geeigneter Mittel" zur Verteidigung der eigenen Person oder anderer. Das bezieht sich auf das persönliche Wohl, aber auch auf das Eigentum. Die italienische Anwaltsvereinigung kritisierte, mit dem allgemein Begriff des Eigentums als Grund für die Selbstverteidigung werde das Prinzip verletzt, dass die Verteidigung in einem richtigen Verhältnis zum Angriff stehen müsse.

Die Mitte-rechts-Koalition von Ministerpräsident Silvio Berlusconi bemüht sich, in den Wochen bis zur Parlamentswahl am 9. April noch möglichst viele Gesetzesvorhaben durchzubringen. Das Gesetz war erstmals vor drei Jahren vorgeschlagen worden. (APA/AP)