Gaza - Die radikale islamische Terrororganisation Hamas werde auch nach ihrem Einzug in das palästinensische Parlament nicht die Waffen niederlegen. Europa und die USA bestünden darauf, dass die Hamas sich zwischen Waffen und Abgeordnetenmandaten entscheide, sagte Hamas-Anführer Ismail Hania (Haniyeh) bei der Stimmabgabe am Mittwoch in Gaza. "Wir aber sagen: 'Waffen und Parlament'!" Dies sei kein Widerspruch.

Statt Druck auf die Hamas auszuüben, sollten Europa und Amerika Druck auf Israel ausüben, damit die Palästinenser zu ihrem Recht kämen, sagte der Hamas-Führer. "Das Problem ist nicht die Hamas, nicht die palästinensische Bevölkerung und auch nicht der Widerstand, sondern die Fortdauer der israelischen Okkupation, die den Palästinensern ihre Rechte raubt", so Hania.

Die Europäische Union als mit Abstand wichtigster Geldgeber der Palästinenser hatte im Vorfeld der Wahl angekündigt, dass sie ihre Beziehungen zur palästinensischen Führung - und besonders ihre Finanzhilfen - überdenken werde, wenn die Hamas die Wahl gewinnen sollte. Die US-Regierung akzeptiert nicht, dass die Hamas politisch aktiv ist, solange sie Israel das Existenzrecht abspricht und die Waffen nicht niederlegt. (APA)