Beirut/Jerusalem - Knapp zwei Monate vor dem geplanten israelischen Truppenabzug aus dem Südlibanon ist es am Montag wieder zu heftigen Gefechten gekommen. Israelische Kampfflugzeuge beschossen nach Angaben der Regierungen beider Länder Ziele nördlich der besetzten Zone, nachdem die pro-iranische Schiiten-Miliz Hisbollah einen israelischen Posten mit Raketen und Granaten angegriffen hatte. Mindestens drei Menschen seien verletzt worden, berichteten libanesische Behörden. Erstmals seit rund einem Jahr seien alle Schulen in der so genannten "Sicherheitszone" wegen der Kämpfe geschlossen worden. Die Hisbollah setzte ihre Angriffe gegen Israels Hilfsmiliz SLA ("Südlibanesische Armee") fort und attackierte mit Katjuscha-Raketen sieben SLA-Stellungen. Mehrere Explosionen wurden aus Marjayoun und Khiam gemeldet. Israel hat der SLA einen wichtigen Stützpunkt überlassen. Wie ein Militärsprecher am Montag in Jerusalem mitteilte, wird die SLA mit dem Posten Taibeh insgesamt dreißig Stützpunkte in der "Sicherheitszone" kontrollieren, wenn Israel seine regulären Einheiten abzieht. Erst am Freitag hatte die SLA einen ihrer Stützpunkte geräumt. Die israelische Regierung, die zunächst SLA-Chef Antoine Lahad gedrängt hatte, die Miliz noch vor dem geplanten israelischen Abzug aufzulösen, hatte am Sonntag erklärt, dass es keine Entwaffnung ohne Sicherheitsgarantie der libanesischen Regierung geben werde. Vize-Verteidigungsminister Ephraim Sneh sagte im Militärrundfunk, die noch rund 2000 Mann starke SLA werde von Israel die Möglichkeit erhalten sich angemessen zu verteidigen. (APA/AP/AFP/Reuters)