Wien - Als "abgekartetes Spiel zwischen Schüssel und Haider" bezeichnete FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz-Christian Strache den Streit um die Aufstellung weiterer zweisprachiger Kärntner Ortstafeln. Dieses Pingpongspiel habe einen ganz simplen Hintergrund. "Haider hat Schüssel zweimal in den Kanzlersessel gehievt, "als Gegenleistung lässt ihn Schüssel jetzt ein bisschen Rebell gegen Wien spielen, damit der orange Oberzampano Munition für seinen Kampf um das Kärntner Grundmandat hat. Aber sobald die Nationalratswahl vorbei ist, wird Haider wieder umfallen. Dann werden ihn die Ortstafeln keinen Deut mehr kümmern, dann wird er wieder das Schmusekätzchen auf Schüssels Schoß sein", so Strache in einer Aussendung.

Die Sozialistische Jugend wiederum sieht einen direkten Zusammenhang zwischen der Beschmierung einer zweisprachigen burgenländischen Ortstafel in Hornstein/Voristan und "den Eskapaden des Kärntner Landeshauptmanns und BZÖ-Chfs Jörg Haider". Gleichzeitig macht die SJ Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) mitverantwortlich für "die Vergiftung des politischen Klimas".

In einer weiteren Aussendung meldete sich die österreichische Bundesjugendvertretung zum Ortstafelstreit zu Wort. "Der Umgang Kärntens - und Österreichs - mit seiner slowenischsprachigen Minderheit ist schlimm", empört sich Bettina Eder, Sprecherin der Bundesjugendvertretung (BJV) über die Absurditäten im Kärntner Ortstafelstreit. Die Reaktionen auf den Urteilsspruch des Verfassungsgerichtshofes hätten erneut gezeigt, dass Zweisprachigkeit in Kärnten nicht erwünscht sei. "Warum funktioniert es im Burgenland, in Südtirol, in Quebec, in der Schweiz und in vielen anderen Regionen, in denen Zweisprachigkeit positiv gelebt wird - nur in Kärnten nicht? Und wie weit können unsere PolitikerInnen noch gehen?" (APA)