New York - Die erst eingeladene und dann wieder
ausgeladene pakistanische Frauenrechtlerin Mukhtar Mai soll nun doch
bei den Vereinten Nationen in New York sprechen. Die UN und Pakistan
bemühen sich nach Worten von UN-Sprecher Stephane Dujarric gemeinsam
darum, Mai in die USA einzufliegen und die Fernsehstudios am
UN-Hauptsitz zu holen. Die junge Frau war am Samstag unverrichteter
Dinge aus New York abgereist, nachdem ihr Interviewtermin wegen des
gleichzeitigen Besuchs des pakistanischen Ministerpräsidenten Shaukat
Aziz bei den UN abgesagt worden war.
Aziz "überrascht"
Mukhtar Mai war 2002 vom Rat ihres Heimatdorfes zu kollektiver
Vergewaltigung verurteilt worden, weil ihr 14-jähriger Bruder mit
einer Frau aus einem einflussreichen Stamm gesehen worden war. Ihr
Buch, in dem sie den Tathergang schildert, hatte weltweit Aufsehen
erregt. Mai sollte von einer unabhängigen Organisation in einem
UN-Fernsehstudio über den Vorfall und die Lage von Frauen in Pakistan
allgemein interviewt werden. Dujarric bedauerte den Vorfall im Namen
der UN. Zuvor hatte Aziz bereits erklärt, dass er über die Ausladung
nicht informiert gewesen und überrascht sei.
(APA/dpa)