Irak
240 Häftlinge aus Abu Ghraib entlassen
Fünf Frauen unter den Freigelassenen - US-Armee demntiert Zusammenhang mit Entführung amerikanischer Journalistin
Bagdad/Kairo - Die US-Armee hat am Donnerstag 240
Häftlinge aus dem berüchtigten Gefängnis Abu Ghraib im Irak
freigelassen, unter ihnen fünf Frauen. Augenzeugen berichteten, die
Gefangenen, die die Haftanstalt im Westen der irakischen Hauptstadt
am Morgen verlassen durften, stammten alle aus den Städten Bagdad,
Ramadi und Samarra. Weitere 184 Inhaftierte sollen an diesem Freitag
entlassen werden. Die US-Streitkräfte teilten am Donnerstag mit, über
die Freilassung habe ein Komitee entschieden, dem Offiziere der
multinationalen Truppe sowie Vertreter von drei irakischen
Ministerien angehören. Die Entführer der amerikanischen Journalistin Jill Carroll, die
vor knapp vier Wochen in Bagdad verschleppt worden war, hatten die
Freilassung aller weiblichen Häftlinge aus den US-Militärgefängnissen
im Irak gefordert. Ein Zusammenhang wird von den Behörden jedoch
dementiert. Das Gefängnis von Abu Ghraib, in dem unter dem Regime von
Saddam Hussein einst politische Gefangene gefoltert und hingerichtet
worden waren, war nach dem Sturz des alten Regimes wegen der
Misshandlung irakischer Gefangener durch amerikanische Soldaten
international in die Schlagzeilen geraten. (APA/dpa)