Südkorea verklagt Hersteller von "Agent Orange" zu Schadensersatz
US-Konzerne sollen 6.800 Menschen entschädigen - Mehr als 100.000 Tonnen giftiger Chemikalien über Vietnam abgeworfen
Redaktion
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Seoul - Mehr als dreißig Jahre nach Ende des
Vietnam-Krieges sind in Südkorea zwei US-Hersteller des
Entlaubungsmittels "Agent Orange" zu Schadenersatzzahlungen
verurteilt worden. Die beiden US-Konzerne Dow Chemical und Monsanto
müssen 6.800 Menschen für das Leid entschädigen, das diesen durch die
Chemikalie entstanden ist, wie Richter Choi Byung Deok am Donnerstag
in Seoul befand. "Die Kläger werden Entschädigungen bekommen, die
zwischen sechs und 46 Millionen Won (5.000 bis 39.000 Euro) pro Kopf
liegen." Die Gesamtsumme der Entschädigungen liege bei 60 Milliarden Won,
meldete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap.
Die Klagen gegen die US-Firmen wurden im Namen von 20.615
südkoreanischen Kriegsveteranen und ihren Angehörigen angestrengt.
Zwischen 1961 und 1971 warf die US-Armee nach Angaben der
vietnamesische Vereinigung von "Agent Orange"-Opfern mehr als 100.000
Tonnen giftiger Chemikalien über Vietnam ab. Demnach waren zwischen
2,1 und 4,8 Millionen Vietnamesen dem Gift ausgesetzt, das nach dem
orangefarbenen Kennungsstreifen auf den Fässern benannt ist. "Agent
Orange" gelangte in die Nahrungsmittelkette und verursachte bei
zehntausenden Menschen Lähmungen, Genitalmissbildungen und
Krebserkrankungen.
Im Jahr 1984 zahlten sieben in den Vereinigten Staaten ansässige
Chemieunternehmen 180 Millionen Dollar (heute 146 Millionen Euro),
damit eine Klage von US-Kriegsveteranen nicht vor Gericht verhandelt
wurde. Südkorea stellte das größte Kontingent ausländischer Truppen,
die die US-Streitkräfte in Vietnam unterstützten. Von den 320.000
südkoreanischen Soldaten wurden 5.077 getötet und 10.962 verletzt. (APA/AP)
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