Im Gegensatz zu den Verbrechen der Nationalsozialisten seien die der Kommunisten von der internationalen Gemeinschaft nie untersucht und verurteilt worden, stellte die Versammlung fest. Auch nach dem Zusammenbruch des Ostblocks habe es keine Debatte darüber gegeben. In dem Text wurde auf Schätzungen verwiesen, nach denen allein im kommunistischen China 65 Millionen und in Russland 20 Millionen Menschen durch politisch motivierte Verbrechen oder die Haftbedingungen in Gefangenenlagern gestorben sein sollen.
Hitzige Debatten
In der Parlamentarier-Versammlung, der Abgeordnete aus 47 ost- und westeuropäischen Ländern angehören, sorgt das Thema bereits seit Monaten für hitzige Debatten. Es müsse unterschieden werden zwischen den Idealen der Kommunisten und Verbrechen, die in ihrem Namen begangen worden seien, forderte der tschechische Linksliberale Miroslav Benes. "Wer hat denn in Deutschland, Italien, Spanien und anderswo gegen den Faschismus angekämpft?"
Der Berichterstatter, der schwedische Konservative Göran Lindblad, sagte hingegen, es sei höchste Zeit, die von kommunistischen Regierungen begangenen Verbrechen klar und deutlich zu verurteilen. Europa müsse auch diesen Teil seiner Geschichte aufarbeiten. Die Verurteilung sei nur ein "erster Schritt" gewesen.