"Außerdem unternehmen sieben von zehn Menschen mit leichten depressiven Verstimmungen nichts dagegen. Sie suchen weder einen Arzt auf noch kaufen sie rezeptfreie Medikamente", resümierte Astrid Essl, Bereichsleiterin von Gfk-HealthCare am Donnerstag.
Frauen stärker gefährdet
Immerhin vier Prozent und damit rund 270.000 Österreicher bezeichnen ihre depressiven Beschwerden als schwer, führte Essl aus. Frauen sind laut der Studie stärker gefährdet als Männer: 30 Prozent depressiven Frauen stehen 19 Prozent Männer gegenüber. Ebenfalls auffällig: Ledige Personen leiden etwas häufiger unter Depressionen (28 Prozent) als verheiratete (22 Prozent). Noch höher liegt die Quote bei den Geschiedenen, nämlich bei 31 Prozent.
Auslöser
Als häufigster Auslöser der Depression wurden familiäre Probleme genannt (27 Prozent), gefolgt von gesundheitlichen (24) und beruflichen Problemen (22 Prozent).
Medikamente
Nur knapp jeder Vierte sucht ärztliche Hilfe oder kauft ein Medikament, für das kein Rezept benötigt wird. Frauen greifen überdurchschnittlich oft zu Arzneien: 22 Prozent tun es nach einem Arztbesuch, 15 Prozent üben sich in Selbstmedikation. Im Vergleich dazu greift zwar jeder vierte Mann nach einem Besuch beim Doktor zum Medikament, aber nur zwei Prozent gehen ohne Rezept in die Apotheke.