Linz - Nach dem Fund von verdorbenem Wild in Bayern gibt es auch in Oberösterreich flächendeckende Kontrollen. Dabei sind bis Freitagnachmittag insgesamt mehr als neun Tonnen Fleisch sichergestellt worden. Das gab der zuständige Landesrat Rudi Anschober bekannt. Testergebnisse von entnommenen Proben erwartet er bis Ende kommender Woche.

Die Lebensmittelaufsicht hat bereits mehrere Wildgroßhändler, Supermärkte und Gastronomiebetriebe in Oberösterreich kontrolliert. Alle verdächtigen Fleischlieferungen der betroffenen Firma wurden bei den Kontrollen aus dem Sortiment genommen. Der Handel habe sofort selbst reagiert und von sich aus verdächtige Produkte aus dem Verkehr gezogen, schilderte Anschober. Bis zum Vorliegen der Testergebnisse empfiehlt der Landesrat zu Vorsicht und zum Griff zu Wildbret aus Oberösterreich.

Skandal "gravierend"

Das deutsche Landwirtschaftsministerium stuft den Skandal um verdorbenes Wildfleisch eines Passauer Unternehmens als "gravierend" ein.

"Wenn es zutrifft, dass der Betrieb in der Vergangenheit mehrfach kontrolliert worden ist, deutet das auf schwere Defizite bei den Kontrolleuren hin", erklärte Gerd Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im deutschen Landwirtschaftsministerium "Das muss genauestens untersucht werden".

Der Fall müsse zum Anlass genommen werden, den Druck auf die Länder zur Umsetzung des Zehn-Punkte- Programms gegen Handel mit Gammelfleisch zu erhöhen. Der Informantenschutz müsse verbessert werden. Mitarbeiter müssten Missstände ohne Angst vor Repressionen des Arbeitgebers melden können.(APA)