Henry und Totti treffen sich schon in der Quali.

Bild nicht mehr verfügbar.

Teamwork: Herzog reicht die Kugeln, Stickler hält das Gezogene in die Kamera.

Foto: APA/AP/Kienzle
Montreux - Weil eine Auslosung angeblich kein Wunschkonzert ist, darf sich Deutschland auf dem weiten Weg zur EURO 2008 nicht mit Titelverteidiger Griechenland duellieren. Der begehrteste Gegner aus Topf eins wurde der Gruppe C mit der Türkei und Norwegen zugewiesen. Trainer Otto Rehhagel trug es mit Fassung, aber ohne Lächeln. "Wir sind zufrieden. Es ist machbar. Die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass auch die Kleinen mal einen großen Tag haben können", sagte Rehakles in Erinnerung an bessere Zeiten. Die beiden besten Mannschaften der sieben Qualifikationsgruppen spielen bei der EURO, die vom 7. bis 29. Juni 2008 gegeben wird.

Die Deutschen, die so gerne auch in Topf eins gelegen wären, balgen sich in Gruppe D mit Tschechien, Irland, der Slowakei, Wales, Zypern und San Marino. Es hätte schlimmer kommen können, aber vom gepachteten Glück war diesmal keine Rede. Das Los für die Vorrunde der Heim-WM (Polen, Costa Rica, Ecuador) ist angenehmer. "Das ist eine gute Gruppe mit ernsthaften Gegnern, aber machbar. Es wird kein einfacher Weg, aber das muss man positiv betrachten", kommentierte Bundestrainer Jürgen Klinsmann die Arbeit von Andreas Herzog.

Österreichs Teamchef-Assistent hat in Montreux wie der eidgenössische Ex-Internationale Stephane Chapuisat als Glücksengel fungiert. Er nahm etwas nervös, aber gut gelaunt die Sache mit Deutschland in die Hand und war sich danach des Lobes sicher: "Die Deutschen werden sehr zufrieden sein mit mir."

Als Zeremonienmeister vor 700 geladenen Gästen bewährten sich die Verbandspräsidenten der EM-Gastgeber, der Schweizer Ralph Zloczower und Friedrich Stickler. "Es gibt ein paar unglaubliche Gruppen", sagte der ÖFB-Präsident nach dem "Startschuss der EM, jetzt geht's los". Bei einigen täte er sich schwer zu sagen, welche zwei Mannschaften zur EURO kommen. "Wären Deutschland oder Italien nicht dabei, wäre das ein schmerzhafter Verlust." Tatsächlich besteht bei Italien durchaus Grund zur Ängstigung, die Squadra Azzura muss sich in Gruppe B mit Frankreich, der Ukraine und Schottland durchsetzen. ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger ersparte sich den Flug nach Montreux, er kehrt ja erst am Samstag vom Trainingslager in Dubai heim. Natürlich war er informiert und daher "froh, dass wir uns schon qualifiziert haben, denn alle Gruppen sind stark."

Fohlen gegen Italien

Für die Unter-21-EM ist Österreich nicht fix qualifiziert, die findet 2007 in den Niederlanden statt. Dort scheinen die Fohlen des ÖFB nicht erwünscht, zog doch der niederländische Bondscoach Marco van Basten Italien als einen Gegner der Österreicher im Kampf um den Aufstieg in die Zwischenrunde aus dem Lostopf. Wer die Dreiergruppe komplettiert, machen sich Andorra und Island in einer Vorrunde aus. Den Sieger empfängt Österreich am 16. August, gegen Italien gibt es nur ein Auswärtsspiel (5. oder 6. September). "Das ist das unglaublichste Los. Eine Top-Nation hatten wir noch nicht, das ist Italien", sagte Willi Ruttensteiner, der Technische Direktor des ÖFB. Als Teamchef der U21 wurde Ruttensteiner erst kürzlich von Manfred Zsak abgelöst. (ag, red - DER STANDARD PRINTAUSGABE 28./29.1. 2006)