Nahost-Konflikt
Türkei bietet Vermittlung zwischen Israel und Hamas-Regierung an
Premier Erdogan: Internationale Gemeinschaft muss Wahlsieg der Hamas anerkennen
Davos - Die Türkei hat sich als Vermittler zwischen
Israel und einer neuen palästinensischen Regierung unter Führung der
radikalislamischen Hamas angeboten. "Wir könnten eine Art von
Vermittlerrolle zwischen Israel und Palästinensern übernehmen", sagte
der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Freitag nach
einem Treffen mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan im schweizerischen
Davos. Auch die Organisation Islamischer Staaten könne "eine wichtige
Rolle" einnehmen. Diese Idee habe er bereits mit dem pakistanischen
Präsidenten Pervez Musharraf erörtert, sagte Erdogan. Die internationale Gemeinschaft müsse den Wahlsieg der Hamas
anerkennen, "ob sie das will oder nicht", mahnte der türkische
Ministerpräsident. Es gebe Anzeichen dafür, dass die Hamas politisch
verantwortlicher handeln könnte, sobald sie an der Regierung sei. Die
Türkei ist einer der wichtigsten Verbündeten Israels in der Region,
seit die Länder 1996 ein Militärabkommen schlossen. Zugleich pflegt
Ankara enge Beziehungen zu den Palästinensern und unterstützt deren
Streben nach einem eigenen Staat. (APA)