Garmisch-Partenkirchen - Bode Miller sorgt trotz seiner
derzeitigen Weltcup-Auszeit neuerlich für Schlagzeilen, das Thema ist
einmal mehr Doping. Jüngster Anlass ist ein vom "Rolling Stone"
veröffentlichtes Interview mit dem Amerikaner. Diesmal legt sich
Miller mit echten US-Kalibern an, der Ski-Gesamt-Weltcup-Sieger wirft
Rad-Tour-de-France-Rekordsieger Lance Armstrong und
Baseball-Superstar Barry Bonds die Einnahme von leistungssteigernden
Mitteln vor.
"Wenn man betrügen will, kann man es: Barry Bonds betrügt
wissentlich, aber es gibt verschiedenste Schlupflöcher. Bei Lance
(Armstrong) und anderen Typen steht jeden Tag der Doktor da und gibt
eine Box mit Pillen aus. Sie fragen nicht nach, sie schlucken die
Pillen einfach", meinte Miller im am Freitag veröffentlichen
Interview.
Miller stellte gleichzeitig einmal mehr das aktuelle Dopingsystem
in Frage: "Dieses System ist verwirrend und schlecht. Alles was ich
will, ist, dass wir darüber sprechen." Außerdem habe Miller Angst
davor, dass irgendjemand einmal leistungssteigernde Tabletten in sein
Trinkglas werfen könnte. Im "Rolling Stone" dachte der
Doppel-Weltmeister 2005 auch laut über ein Karriereende nach der
laufenden Olympia-Saison nach: "Ich weiß nicht, ob ich es noch machen
will. Und ich werde nichts tun, das ich nicht will."(APA)