Der amerikanische Software-Hersteller Microsoft will seine Programme für elektronische Post (E-Mail) besser gegen Computer-Viren wie "I love you" schützen. Das Unternehmen werde ab dem 22. Mai unter der Internetadresse http://officeupdate.microsoft.com einen kurzen Softwarezusatz für das Programm "Microsoft Outlook" zur Verfügung stellen, sagte der für das "Office"-Programmpaket zuständige Manager, Tom Baily, am Montag. Der Code werde die Software ergänzen und den Empfang virenverseuchter E-Mails über das Internet verhindern. Der Programmzusatz soll unter anderem den Zugriff auf Dateien sperren, die offenbar bestimmte Programmfunktionen enthielten, sagte Baily. Dabei handle es sich unter anderem um Dateien mit den Zusätzen ".exe" oder ".bat". Per E-Mail verschickte Bilder, Dokumente und Websites, die mit dem Zusatz ".jpg", ".doc" oder ".htm" versehen seien, könnten dagegen problemlos geöffnet werden. Für diese Dateien gebe es bereits einen starken Schutz. Außerdem werde "Outlook" dem Benutzer in Zukunft jeden Zugriff eines Programms auf die Adress-Dateien melden und das Programm nur nach einer Bestätigung fortsetzen. Mit dem jetzt vorgestellten Programmzusatz reagiert Microsoft auf den Computer-Virus "I love you", der Anfang des Monats weltweit Millionen Computer lahmgelegt hatte. "Ich denke, wir werden diese Klasse von Viren ausrotten", erklärte Baily. Experten hatten Microsoft vorgeworfen, die Programme des Unternehmens seien für Viren und Hackerangriffe besonders anfällig. Der "I love you"-Virus befiel ausschließlich Computer, auf denen das Microsoft-Betriebssystem "Windows" und Zusatzprogramme wie "Office" installiert waren. Er griff dabei auf das Programm "Outlook" und das E-Mail-Adressbuch des Benutzers zu. Anschließend versendete sich der Virus selbst weiter. Computer mit Macintosh- oder Unix-Betriebssystemen waren davon nicht betroffen. (APA/Reuters)