Die EU hat indirekt die Fortsetzung der Hilfszahlungen davon abhängig gemacht, dass sich die Hamas der Friedenspolitik verpflichtet. Auch US-Präsident George W. Bush hat gedroht, den Palästinensern den Geldhahn zuzudrehen, sollte sich die Hamas nicht von ihrem gewaltbereiten bewaffneten Arm trennen. 2005 flossen nach Angaben von EU-Diplomaten Hilfen in einer Höhe von mehr als 500 Millionen Euro aus EU-Mitgliedstaaten an die Palästinenser, aus den USA nach Angaben des Außenministeriums in Washington rund 380 Millionen Dollar (312 Mio. Euro).
Nahost-Konflikt
Chef des Hamas-Politbüros: EU darf Finanzhilfen nicht einstellen
Meshaal: "Bestraft das palästinensische Volk nicht, weil es frei gewählt hat"
Damaskus - Die Hamas-Bewegung hat die EU-Staaten dazu
aufgefordert, trotz des Wahlsiegs der radikalen Bewegung weiter Hilfe
an die Palästinenser zu zahlen. "Es ist genug, dass Ihr (die
Europäer) für die Sackgasse verantwortlich seid, in der die
palästinensische Sache steckt (...). Bestraft das palästinensische
Volk nicht, weil es frei gewählt hat", sagte der Chef des
Hamas-Politbüros, Khaled Meshaal, am Samstag in Damaskus.
Zu einer Aufgabe des bewaffneten Kampfes äußerte sich Meshaal
nicht. Der Widerstand gegen die israelische Besatzung sei das
legitime Recht der Palästinenser. Seine Bewegung sei sich der
"Unwägbarkeiten der gegenwärtigen Situation" bewusst, sagte der
Hamas-Führer. Sie "strecke daher den Brüdern der Fatah-Bewegung die
Hand entgegen". Die bisher regierende Fatah, die bei den Wahlen am
Mittwoch eine schwere Niederlage erlitt, hat bis dato eine
Zusammenarbeit mit der Hamas abgelehnt. (APA/dpa)