Teheraner Außenamt: Britischer Premier kann Rede halten
Redaktion
Teheran - Die iranische Regierung hat den britischen
Premier Tony Blair zu der geplanten Holocaust-Konferenz in Teheran
eingeladen. "Es wäre gut für Herrn Blair, an dem Holocaust-Seminar in
Teheran teilzunehmen", sagte der iranische Außenamtssprecher Hamid
Reza Assefi am Sonntag. Blair könne bei der Konferenz seinen
Standpunkt in einem eigenen Rednerbeitrag darlegen. Der britische
Regierungschef hatte am vergangenen Montag die iranischen Idee eines
Seminars über die Judenvernichtung als "schockierend, lächerlich und
dumm" bezeichnet.
Der Sprecher des iranischen Außenministeriums äußerte sich
zugleich zu Blairs Aufforderung an den iranischen Präsident Mahmoud
Ahmadinejad, sich selbst die Stätten des Holocaust in Europa
anzusehen: "Wir müssen sehen, wann der Präsident Zeit dazu hat." Das
Teheraner Außenministerium hatte zuvor bereits mitgeteilt, es sei
bereit, ein Team "unabhängiger Forscher" in frühere nazideutsche
Vernichtungslager zu schicken.
Der iranische Präsident hatte im Dezember erklärt, die Europäer
hätten den "Mythos" vom Holocaust geschaffen und dazu benützt,
inmitten der islamischen Welt einen jüdischen Staat als Fremdkörper
zu errichten. Auch hatte er gemeint, Deutschland und Österreich
sollten Gebietsteile abtreten, damit dort ein jüdischer Staat
entstehen könne, um das Problem des Nahost-Konflikts "an der Wurzel
zu packen". Wochen zuvor hatte er gefordert, Israel "von der
Landkarte zu tilgen". (APA)
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